Aufgrund einer Baustelle wurde ein Abschnitt unseres Atzetmühlbach elektrisch abgefischt. Dieses Gewässer wurde in der Vergangenheit als Aufzuchtsgewässer für Bachforellen genutzt, die letzten Brütlinge wurden vor 2 Jahren ausgewildert.
Bei der heutigen Abfischung wurde daher auch der Fang von herangewachsenen Bachforellen erwartet. Außer ein paar dutzend Koppen und einem zerbissenem Signalkrebs wurde jedoch bedauerlicherweise nichts gefangen.
Es ist davon auszugehen, dass auch diese einstige Kinderstube für Bachforellen dem Fischotter zum Opfer gefallen ist. Indizien dafür sind, neben dem fast leeren Gewässer, der zerbissene Krebs sowie die Aussage von Anrainern, dass man im nahen Alterbach dem Otter von der Brücke aus beim Fische fressen zusehen kann. Sie bestätigten aber auch, dass früher immer Forellen im Bach zu sehen waren. Die Koppen dürften vom Otter als Beute eher schwieriger zu fangen sein.
Im Bereich des ökologisch wertvollen Alterbaches samt Nebengewässer verschärft sich die Lage kontinuierlich. Fischer, Anrainer und Spaziergänger melden laufend Sichtungen des „Fischmarders“.
Besonders besorgniserregend ist aber auch der Umstand, dass der einstige relativ hohe autochthone Nasenbestand im Alterbach völlig verschwunden ist. Wurde erst angenommen, die Nasen seien aufgrund der Anbindung des Alterbaches an die Salzach mittels Fischtreppe vorübergehend abgewandert, ist jetzt davon auszugehen, dass auch dieser Bestand der bedrohten Fischart vom Fischotter zerstört wurde. Seit 2 Jahren warten wir vergeblich zur Laichzeit auf die Rückkehr der Nasen in den Alterbach, daran wird sich allen Anschein auch heuer bzw. kommendes Jahr nichts ändern.
Der Fischotter richtet nicht nur enorme wirtschaftliche Schäden an, er versetzt dem heimischen und gefährdeten Fischbestand den Todesstoß und bringt das ökologische Gleichgewicht aus den Fugen.
Aber was wissen wir Fischereibewirtschafter schon.
Werner Schörghofer – Obmann SSFV