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Nun ist er auch bei uns in Getzing angekommen. Mindestens ein Fischotter besuchte unsere Fischzuchtanlage und richtete enormen Schaden an.
Anfang November dieses Jahres fischten wir unseren Teich mit dem Mutterfischbestand ab, um sie für die beginnende Weiterzucht auszusortieren. Dabei zeigte sich ein Bild des Schreckens: Schon beim Betreten der Anlage wirkten die noch im Teich befindlichen Fische äußerst verstört und schwammen völlig gestresst umher, ein untypisches Verhalten. Rund 2/3 unserer Mutterfische (Bach-, See,- und Regenbogenforellen sowie Bachsaiblinge) waren verschwunden. Einige Exemplare fanden sich noch angebissen im Teich.
Nach Begutachtung unseres Abwehrzaunes stellten wir fest, dass sich vermutlich ein Tier unter diesen durchgegraben hatte. Daraufhin wurde der benachbarte Teich abgefischt um festzustellen, ob auch dort ein Schaden angerichtet wurde. Leider bestätigte sich unsere Annahme. Bei den Bachforellen, welche wir aus unserem Alterbachstamm weiterzüchten, mussten wir ebenfalls einen enormen Schaden feststellen.
Daraufhin stellten wir eine Wildkamera auf, um unsere Vermutung zu bestätigen. Zwei Tage später hatten wir den Nachweis auf Bildern: Ein Fischotter in beachtlicher Größe.
Der entstandene Schaden beläuft sich auf rund €8.000,00, dies ist der übliche Marktpreis der getöteten und gefressenen Fische. Der eigentliche Wert der wertvollen Mutterfische ist jedoch in Geld nicht abzuwiegen, diese in unserer Qualität sind so gut wie nicht am Markt erhältlich.
Die Weiterzucht von gewohnt qualitativ hochwertigen Besatzfischen für unsere Vereinsgewässer ist dadurch für die nächsten Jahre stark gefährdet. Der Salzburger Sportfischerei-Verein wird sich in der nächsten Zeit damit beschäftigen, ob es überhaupt noch sinnvoll ist, diesen Aufwand ehrenamtlich weiter zu betreiben.
„Für uns war es nicht eine Frage ob der Fischotter auch zu uns nach Getzing, sondern nur wann er kommt. Daher haben wir auch auf eigene Kosten selbst einen Absicherungszaun gegen den Fischotter, zusätzlich zur Abwehr gegen Kormoran, Fischreiher und Co., installiert. Dass er jedoch diesen so leicht „durchbricht“, mit dem haben wir nicht gerechnet. Von einer Beurteilung der aktuellen Fischottersituation im Bundesland Salzburg nehmen wir bewusst Abstand. Die Unterstellungen der vergangenen Zeit, dass wir Fischer dieses Tier nur wieder ausrotten wollen haben uns gezeigt, dass eine konstruktive Zusammenarbeit mit anderen Organisationen nicht bzw. nur sehr schwer möglich ist. Vielmehr müssen wir uns mit Themen beschäftigen, mit denen bewusst von den eigentlichen Problemen abgelenkt wird. Wie die kürzlich von sogenannten „Tierschützern“ entflammte Diskussion um den Namen „Sportfischen“, so SSFV-Obmann Werner Schörghofer.